Max Stilz ist VIZEWELTMEISTER
21. Dezember 2018
Am vergangenen Wochenende fand im arabischen Emirat Schardscha die letzte Veranstaltung zur F4-S World Series der Motorboote statt.
Unser Clubkamerad Max Stilz reiste direkt aus dem benachbarten Abu Dhabi zu den beiden Finalläufen. Dort hatte das Team keine vernünftige Einstellung gefunden und so wusste er nicht, was ihn erwartet. Punktgleich mit Tom Chiappe (FRA) lag er an der Spitze der Meisterschaftstabelle, insgesamt hatten noch vier Piloten die Chance auf den Titel.
Max erlebte am ersten Renntag eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Im ersten freien Training fuhr er die zweitschnellste Zeit hinter dem Finnen Alexander Lindholm und vor den beiden Hauptkonkurrenten Chiappe und Sam Whittle (GBR). „Nach dem freien Training dachte ich, der Titel ist noch machbar“ konstatierte Max. Doch bereits im Qualifying bekam er einen Dämpfer. Er wurde auf Position sechs durchgereicht – es sollte aber noch schwieriger werden. Wegen dem zur gleichen Zeit auf dem selben Wasser stattfindenden Aquabike Weltmeisterschaftsfinale mussten die F4-S-Piloten mit einem fliegenden Start ins Rennen gehen. „Ein solcher Start ist immer schwierig, weil man nicht genau weiß, wann der Rennleiter das Rennen freigibt. Wenn man in diesem Moment nicht ganz nah an dem vorausfahrenden Boot dran ist, hat man keine Chance, vorbei zu kommen.“ Max konnte aber direkt an Mohammed Al Mehairbi (VAE) vorbei gehen und schnappte sich kurz später auch Whittle. Chiappe führte das Rennen vor Lindholm an. „Ich habe versucht, Lindholm noch zu attackieren und kam auch bis zu den Überrundungen etwas an ihn heran. Aber Ahmed Al Fahim (VAE) hat mich zwei Runden aufgehalten und Lindholm war dann zu weit weg.“ Max beendete das erste Rennen somit hinter Chiappe und Lindholm auf Position drei.
Im Qualifying zum letzten Rennen der Saison konnte Max nur neun Runden fahren. „Mein Motor wurde wie schon in Indien auf einmal zu heiß. Deshalb musste ich das Zeittraining frühzeitig beenden. Zum Glück hatte ich aber zu diesem Zeitpunkt schon eine schnelle Runde geschafft.“ Mit dieser gezeiteten Runde lag er auf Startposition fünf – nun galt es den Fehler zu finden. „Meine Jungs haben sofort damit begonnen, den Motor auseinander zu nehmen. Zum Glück haben wir das Problem dann auch schnell gefunden. Es war ein Verbindungsstück des Kühlwassersystems.“
Das letzte Rennen wurde wieder wie gewohnt vom Startsteg aus begonnen. Von der Pole Position ging Lindholm ins Rennen, gefolgt von Al Fahim, Chiappe und Al Mehairbi. Wieder war es Al Fahim, der dem Rennen seinen Stempel aufdrückte – allerdings zeigte die Startampel noch rot, als Al Fahim schon losfuhr. Max ließ sich dadurch nicht beirren, machte direkt zwei Plätze gut und lag damit vor Chiappe auf dem dritten Platz. Al Fahim bekam wegen des Frühstarts eine Runde abgezogen und hatte somit keine Chance mehr auf einen Spitzenposition. Für Max ging es darum, Lindholm zu überholen – dadurch hätte er sich zum Weltmeister gekrönt. „Ich wusste, dass wir mit diesem Zieleinlauf Vizeweltmeister sind. Whittle konnte uns nicht gefährlich werden und Chiappe war direkt hinter uns. Nur ein Ausfall hätte das Ganze noch verändert.“ In der 22. von insgesamt 25 Runden kam jedoch noch einmal Spannung auf. Al Fahim, der noch an der Spitze des Feldes fuhr, krachte beim Überrunden ausgerechnet in seinen Teamkollegen Ali Allanjawi (VAE) hinein, sodass sich der überschlug. Sofort wurden die gelben Flaggen geschwenkt und das Rennen unterbrochen. Max konnte zu Lindholm aufschließen und wartete auf den Re-Start. „Ich dachte, wenn ich Lindholm beim Re-Start überholen kann, reicht es für uns.“ Dazu kam es aber nicht mehr – die Bergung des Bootes von Allanjawi dauerte zu lange, sodass das Rennen unter Gelb beendet wurde.
„Ich bin mit diesem Ergebnis mehr als zufrieden. Wir haben vor der Saison nicht im Geringsten an so einen Erfolg gedacht. Wir haben die Weltmeisterschaft nicht verloren, sondern den Vizeweltmeistertitel gewonnen. Ich bin aber froh, dass die Saison jetzt vorbei ist. Die letzten Wochen waren sehr anstrengend für uns alle“ resümierte der 21-jährige aus Kernen.
Wir gratulieren unserem Clubpiloten zu dieser herausragenden sportlichen Leistung in einem internationalen Spitzenfeld!
Weiter so, Max!
Glückwunsch auch an sein Team Blaze Performance!